Dieser Beitrag ist vom August 2015.

Es kommt selten vor, dass ich mit meinem zwölfjährigen Sohn ein längeres entspanntes Gespräch führen kann. Meistens finden diese Gespräche auf der Couch statt und wir reden über alles Mögliche – eben alles, was uns spontan in den Sinn kommt. 

Heute könnte man behaupten, dass der rote Faden des Gesprächs das Thema Katastrophen war. Parkinson. Ist das ansteckend? Warum hat es gerade dich erwischt? Was machen die Medikamente mit dir? Woher kommt diese Krankheit und warum kann man sie nicht heilen? 

Leider konnte ich ihm zu den meisten Fragen keine klare Antwort geben, was nicht besonders befriedigend für ihn war. Das Gespräch näherte sich der nächsten Katastrophe. Klimawandel. Was kann man dagegen tun? Was ist wenn der Nordpol schmilzt? Wer leidet am meisten unter dem Klimawandel? Ist dann bei uns bald Wüste? Da gibt es mehr Antworten. Wenn wir jetzt handeln, kann er aufgehalten werden. Was passiert aber, wenn wir den Punkt erreichen, an dem es nicht mehr geht? Kommt dann die nächste Katastrophe? Mir kamen sofort Bilder aus Endzeitgeschichten in den Sinn.

Sohnemann überraschte mich aber mit einer bildhaften und sehr pragmatischen Lösung: Wenn alles gut geht, können wir weiter auf der Erdoberfläche leben. Wenn alles kippt, müssen wir unter der Erde leben. Also müssen wir uns zu Naturprofis entwickeln, wie die Elfen, dann kann der Klimawandel aufgehalten werden. Dann werden wir alle schlank und uns wachsen spitze Ohren. Wenn wir es aber nicht schaffen und uns unter die Erde flüchten müssen, werden wir zu Zwergen. Klein, rund und mit Bärten. 

Wie schön, dass es Katastrophen gibt, die begreifbar sind.